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14 Praxis-Tipps für die Optimierung von Anmeldeformularen

19.05.2017: Wenn Sie über Ihre Website neue Anmeldungen – zum Beispiel für Ihren Newsletter – generieren wollen, dann ist das Anmelde-Formular die mit Abstand wichtigste Stellschraube.

Umso verwunderlicher ist es, dass hier auf vielen Websites kapitale Fehler gemacht oder wichtige Potentiale nicht ausgeschöpft werden.

Dabei können Sie mit wenigen Kniffen Ihr Anmeldeformular so optimieren, dass damit signifikant mehr Anmeldungen generiert werden – wenn Sie nur ein paar einfache Tipps beherzigen.

Tipp: Am Ende dieses Artikels finden Sie als Zusammenfassung ein konkretes Beispiel.

 

Tipp 1: Machen Sie das Formular auffindbar.

Wenn sich die Besucher Ihrer Website anmelden sollen, dann müssen sie dazu das Formular finden können.

Zugegeben: Das klingt banal, doch in der Praxis wird den Interessenten eine Anmeldung erstaunlich schwer gemacht:

  • Wie viele Klicks benötigt man, um zum Anmeldeformular zu kommen? Die einzig richtige Antwort muss hier lauten: Einen oder maximal zwei.
  • Gibt es einen Hinweis bzw. Teaser (samt Link) auf Ihren Newsletter auf der Homepage der Website?
  • Gibt es für den Newsletter einen Eintrag in der Meta-Navigation?
  • Gibt es bei jedem (!) Kontaktformular eine Checkbox, um sich auch gleich für den Newsletter registrieren zu können?

Machen Sie es Ihren Besuchern möglichst einfach, das Formular zu finden. Sie werden es Ihnen mit mehr Anmeldungen danken.

(Übrigens gehört auch ein professionelles Design der Anmelde-Seite dazu.)

 

Tipp 2: Nennen Sie einen konkreten Nutzen.

Bekommen Sie zu wenig Newsletter? Eben. Ihre Website-Besucher auch nicht.

Deshalb müssen Sie einen konkreten Nutzen klar und deutlich kommunizieren, damit sich Ihre Besucher für einen weiteren Newsletter anmelden (und dabei ihre Daten preisgeben).

Nennen Sie also einen (oder mehrere) konkrete und relevante Gründe, weshalb man Ihren Newsletter auf keinen Fall verpassen sollte:

  • Bekommt man als Newsletter-Leser bestimmte Informationen früher als andere?
  • Gibt es spezielle Whitepaper, Rabatte oder Gewinnspiele?
  • Punkten Sie mit spannenden Fallstudien, interessanten Tipps und generell großartigen Inhalten?

Dann halten Sie damit nicht hinter dem Berg!

 

Tipp 3: Bieten Sie ein Incentive.

Den Anreiz für die Anmeldung können Sie verstärken, in dem Sie neben einem attraktiven inhaltlichen Nutzen ein weiteres Incentive für die Anmeldung in Aussicht stellen.

Das könnte ein kostenloses interessantes Whitepaper sein, ein einmaliger Rabatt für Ihren Web-Shop, die Teilnahme an einem Gewinnspiel oder sonst ein attraktiver Anreiz.

Sie sind unsicher, ob sich das auszahlt? Dann sehen Sie dazu Tipp 12.

 

Tipp 4: Reduzieren Sie die Felder des Formulars.

Widerstehen Sie der Versuchung, bei der Newsletter-Anmeldung die halbe Lebensgeschichte Ihrer zukünftigen Leser erfahren zu wollen.

Das ist erstens nicht erlaubt (Prinzip der Datensparsamkeit!) und zweitens schreckt das viele Interessenten ab.

Oder fragen Sie bei einem persönlichen Kennenlernen Ihr Gegenüber gleich nach Alter, Wohnort, Name des Lebensabschnittspartners und den Interessen? Sie werden im Laufe der Newsletter-Beziehung noch ausreichend Möglichkeiten haben, um mehr über Ihre Leser zu erfahren!

 

Tipp 5: Bieten Sie ein Archiv an.

Niemand will die Katze im Sack kaufen. Oder sich für so einen Sack registrieren. Bieten Sie daher ein Newsletter-Archiv an (zumindest die letzte Ausgabe), damit sich Ihre Besucher ein Bild von dem Nutzen machen können, bevor sie sich anmelden: Ist der Newsletter wirklich so interessant? Ist er optisch ansprechend? Gut getextet?

Wenn Sie einen attraktiven Newsletter haben, dann ist ein Archiv erfahrungsgemäß einer der wichtigsten Motivatoren!

 

Tipp 6: Bilden Sie den Newsletter ab (samt Vorschau-Link).

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Eine hübsche grafische (verkleinerte) Abbildung des Newsletters macht Lust auf mehr – vor allem, wenn man auf die Abbildung klicken und sich so zum Beispiel die letzte Ausgabe in Originalgröße ansehen kann. Die meisten professionellen Newsletter-Tools können so etwas automatisch.

 

Tipp 7: Weisen Sie auf die Versand-Frequenz hin.

Eine mögliche Hürde für eine Anmeldung ist die Angst, drei Mal pro Woche Ihren Newsletter zu erhalten – oder einfach zu oft. Verringern Sie diese Hürde, indem Sie einfach kurz auf die geplante Frequenz hinweisen.

Beispiel: "Keine Angst vor einer Spam-Flut! Unser Newsletter erscheint nur 1x/Monat." Dabei gilt selbstverständlich: Daran sollte Sie sich dann auch halten – zumindest grob.

 

Tipp 8: Erklären Sie den Ablauf.

Insbesondere wenn Sie das double Opt-in Verfahren einsetzen, sollten Sie die kommenden Schritte unbedingt erklären. Denn sonst könnte das erfolgs-kritische Bestätigungs-Mail als reine Willkommens-Info gedeutet und ungelesen gelöscht werden. Und damit scheitert diese Anmeldung knapp vor der Zielgeraden.

Der optimale Zeitpunkt dafür die Danke-Seite, d.h. die Bestätigungsseite, die nach dem Abschicken des Formulars erscheint.

Beispiel: "Achtung, Ihre Anmeldung ist noch nicht abgeschlossen! Sie bekommen in wenigen Augenblicken ein E-Mail an Ihre Adresse mit dem Betreff ‚Bitte Anmeldung bestätigen'. Darin ist ein Link, den Sie bitte anklicken – nur dann erhalten Sie unseren Newsletter. So stellen wir sicher, dass wir an niemanden ein ungewünschtes Mail verschicken. Vielen Dank!"

 

Tipp 9: Weisen Sie auf die Abmeldemöglichkeit hin.

Es ist zwar rechtlich nicht vorgeschrieben, aber es empfiehlt sich dennoch, den Besucher auf seine jederzeitige Abmeldemöglichkeit hinzuweisen. Damit schaffen Sie Vertrauen und reduzieren mögliche Vorbehalte.

Beispiel: "Sie gehen kein Risiko ein: Sie können sich in jedem Newsletter jederzeit wieder abmelden, wenn er Ihnen doch nicht gefallen sollte."

 

Tipp 10: Sehen Sie eine Datenschutz-Einwilligung vor.

Neben der "Permission" (d.h. der Zustimmung für den Erhalt des Newsletters) benötigen Sie in vielen Fällen auch eine datenschutz-rechtliche Einwilligung.

Zum Beispiel, wenn Sie das Öffnungs- und Klickverhalten auf Personenebene analysieren können, um maßgeschneiderte Inhalte zu verschicken. (Es reicht hier übrigens aus, dass Sie die technische Möglichkeit dazu haben – selbst wenn Sie solche Analysen gar nicht durchführen).

Sehen Sie also eine Checkbox vor, in deren Text Sie auf Ihre Datenschutz-Erklärung verweisen (eine solche haben Sie ja, oder?) und stellen Sie sicher, dass Ihr Formular nur mit dieser Einwilligung abgeschickt werden kann.

 

Tipp 11: Machen Sie den Abschicken-Button auffällig und deutlich.

Der Button – auf Neudeutsch "Call-to-Action" genannt –  sollte einerseits optisch auffällig und andererseits möglichst aussagekräftig sein.

"Abschicken" ist kein guter Button-Text. "Praxis-Tipps abonnieren" ist schon besser. Sehen Sie dazu auch unbedingt Tipp 12!

 

Tipp 12: Testen Sie das Formular!

Kein Anmeldeformular ist von Beginn an perfekt. Muss es auch nicht sein – denn man kann es testen und so optimieren.

Dafür gibt es eine große Anzahl von Tools, die Sie hierbei unterstützen. Die meisten sind sehr günstig und einfach in der Bedienung – an der Software scheitert es also nicht.

Mit einfachen A/B-Tests (oder komplexeren multivariaten Tests) können Sie so verschiedene Elemente Ihres Anmeldeformulars testen – und schrittweise optimieren.

Dabei gibt es eine Vielzahl von möglichen Testelementen:

  • Text der Überschrift
  • Inhalt und Formulierung des Nutzen-Versprechens
  • Abbildung eines Newsletters bzw. Anbieten eines Archivs
  • Einsatz eines Incentives
  • Platzierung, Formatierung und Textierung der Call-to-Action

u.v.m.

Auch wenn das etwas mühsam klingt: Die Optimierung durch Tests zahlt sich so gut wie immer aus – versprochen!

 

Tipp 13: Begrüßen sie neue Anmelder.

Wenn jemand zu Ihnen ins Büro kommt, sagen Sie doch auch "Hallo".

Analog dazu sollten Sie neue Anmelder auch entsprechend willkommen heißen. Mit einem netten Willkommens-Mail zum Beispiel.

Dabei sollten Sie gleich einen interessanten Inhalt (oder anderen Nutzen) bieten – ganz einfach wäre zum Beispiel ein Link auf den letzten Newsletter. Quasi zur Einstimmung.

 

Tipp 14: Regelmäßige Kontrolle.

Auch wenn es bürokratisch klingt: Machen Sie es sich bitte zur Gewohnheit, das Anmeldeformular (genauer: den gesamten Prozess der Anmeldung) regelmäßig durch zu spielen.

Denn es kommt immer wieder vor, dass z.B. durch ein "harmloses" Server-Update etwas technisch plötzlich nicht mehr funktioniert.

Und es kommt immer wieder vor, dass auch Texte im Anmeldeprozess veralten: Vielleicht gibt es das angekündigte Whitepaper gar nicht mehr? Oder Links führen zu Seiten, die nicht mehr existieren? Oder manche Texte sind einfach nicht (mehr) attraktiv?

So eine Überprüfung dauert nur ein paar Minuten – und stellt sicher, dass Ihr Anmeldeprozess professionell funktioniert. Und Ihnen fröhliche Anmeldungen beschert – für ein erfolgreiches E-Mail-Marketing.

 

Ein Beispiel aus der Praxis

Das Beispiel des Newsletter-Anmeldeformulars des Online-Marketing-Forum.at (siehe Abbildung) kann zur Veranschaulichung der Tipps dienen:

Ein Beispiel für ein (relativ) gutes Anmeldeformular.
  1. Eine knackige Überschrift mit erstem Nutzen-Argument
  2. Hinweis auf die jederzeitige Abmelde-Möglichkeit (als Vertrauensverstärker)
  3. Das Nutzen-Versprechen
  4. Hinweis auf die Frequenz
  5. Die Grafik zeigt, dass man die Abbildung anklicken kann, um sie sich im Original anzusehen
  6. Eine verkleinerte Abbildung des Newsletters
  7. Gut strukturiertes Formular mit (relativ ;-) wenigen Feldern
  8. Datenschutz-Hinweis
  9. Klare und auffällige Call-to-Action

Natürlich könnte man auch dieses Formular noch weiter optimieren. Doch man sieht vielleicht bereits anhand dieses Beispiels: Die Optimierung eines Anmeldeformulars ist gar nicht so schwierig.

Wenn Sie das Potential an Anmeldungen über Ihre Website optimieren wollen, sollten Sie hier etwas Zeit und Gehirnschmalz investieren. Sie werden sehen: Das ist sehr gut investierte Zeit – versprochen! :-)

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