zurückMiete von E-Mail-Adressen - Fragwürdige Praxis

07.04.2015: Unserer Erfahrung nach ist normalerweise die eigene Website (mit Abstand) die beste Quelle, um neue (und qualitativ hochwertige) E-Mail-Adressen zu generieren. Doch das dauert natürlich seine Zeit - da ist es wenig überraschend, dass sich Unternehmen für die Angebote von Adressverlagen interessieren.

Das Problem an der ganzen Geschichte ist jedoch einfach erklärt: Die Zustimmung (für den Erhalt von Newslettern & Co) ist nicht auf Dritte übertragbar. E-Mail-Adressen kann man also nicht einfach mieten oder kaufen - zumindest nicht legal. Doch es gibt Angebote, die auf den ersten Blick eigentlich seriös erscheinen und vielleicht sogar legal sind - aber moralisch wohl ebenso fragwürdig wie Klickmail (wir haben darüber berichtet) und Konsorten.

Der Schober Adress-Verlag ist da ein prägnantes Beispiel: Auf der Website kann man eine sehr detaillierte Selektion seiner Zielgruppe vornehmen - für postalische Mailings ist das ja fein und in Ordnung. Doch wenn man dann die Checkbox selektiert, um von der gewählten Selektion auch die E-Mail-Adresse zu bekommen (kostet übrigens 19c pro Datensatz), erscheint folgender Hinweis:

Achten Sie auf das Kleingedruckte...

Ein problematisches Angebot

Frage: Wie viele Unternehmen, gerade im österreichischen KMU-Bereich, können mit diesem Hinweis in schlechtem Englisch etwas anfangen? Wie viele kennen die rechtlichen Rahmenbedingungen im Detail?

Anders gefragt: Wie vielen Unternehmen ist klar, dass sie hier Daten bekommen, die sie defacto für ein E-Mailing überhaupt nicht verwenden dürfen?

Das Ganze kann für Sie unangenehme Folgen haben - bis hin zu einem Rechtsanwalts-Schreiben mit einer teuren Abmahnung.

Es gibt viele legale Möglichkeiten!

Natürlich gibt es eine ganze Reihe von legalen Maßnahmen, um neue Zielgruppen zu erschließen. So gibt es Dienstleister, die sich einen riesigen Verteiler aufgebaut haben (meist über Gewinnspiele und ähnliche Mechaniken) und einen Versand Ihres Newsletters (oder eines Artikels) an deren Zielgruppe anbieten.

Das bedeutet: Sie schicken Ihren Inhalt an den Anbieter und geben die gewünschte Zielgruppen-Selektion an - und der Anbieter verschickt dann Ihre Botschaft in seinem Namen (als Absender) an die gewählte Auswahl. Sie selber bekommen die Adressen also nicht (!) zu sehen und haben auch keinen Zugriff auf die E-Mail-Adressen; Nur dann ist das Ganze auch legal.

Der Vorteil: Sie erreichen damit sehr schnell und relativ kostengünstig eine Vielzahl neuer Empfänger, die Sie über andere Kanäle kaum in dieser kurzen Zeit erreichen könnten. Der Nachteil: Sie bekommen nur dann E-Mail-Adressen, wenn die angeschriebenen User das Mailing des Dienstleisters öffnen, auf Ihren Link klicken und dann auf Ihrer Landing-Page ein Formular ausfüllen. Das tut natürlich nur ein Bruchteil der angeschriebenen User.

Doch Sie müssen nicht verzweifeln! Es gibt eine ganze Reihe von weiteren sinnvollen (und natürlich legalen) Möglichkeiten, um neue E-Mail-Adressen zu generieren. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Optimierung der eigenen Website hinsichtlich Newsletter-Anmeldungen. Das bringt oft überraschend viel - und der Aufwand ist sehr überschaubar.

Bieten Sie Ihren Newsletter pro-aktiv an!

Eine ungemein wirkungsvolle Methode, um Besucher Ihrer Website für Ihren Newsletter zu gewinnen, ist diesen proaktiv anzubieten - genau zum richtigen Zeitpunkt. Dafür gibt es ein geniales Tool, das wir letztes Jahr entdeckt haben und selber einsetzen. Mit dem Bonus, dass die darüber gesammelten Daten über einen kostenlosen Connector direkt an in Dialog-Mail gespeichert werden!

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