zurückDie Anti-Trends 2011

15.02.2011: Derzeit gibt es kaum einen Newsletter, kaum ein Blog, in dem man nicht etwas über die "Top-Trends 2011" lesen kann. Alles Trends, die man auf keinen Fall versäumen darf. Denn schließlich sind es ja Trends, oder?

Wir meinen: Ignorieren Sie die Empfehlungen der diversen Experten. Denn oft haben die Top-Trends nur wenig mit der betrieblichen Realität zu tun.

Beispiel: SWYN oder Schein?

Schlagwörter gibt es viele: Share-to-social, Verknüpfung mit facebook, oder SWYN (share with your network). Alles gut und schön, facebook & Co sind spannende Entwicklungen, ohne Zweifel. Doch die wenigsten Unternehmen haben derzeit eine facebook-Seite - und noch weniger eine durchdachte social-media-Strategie.

Tatsache ist: Auch wenn man die aktuellen Entwicklungen nicht verschlafen sollte - ganz ehrlich: Zuerst einmal sollten die meisten Websites auf Vordermann gebracht werden. Dazu gehört guter Content, Suchmaschinen-Optimierung, strategisches Web-Controlling und mehr. Das bringt mit Sicherheit mehr, als (zu) früh auf den Social-Media-Zug aufzuspringen - ohne zu wissen, wo diese Reise eigentlich genau hingeht.

Beispiel: Mobile Devices

Man hat das Gefühl, jeder zweite Mensch auf der Strasse hat ein iPhone. Vom iPad wurden inzwischen gut 7 Mio. Stück verkauft. Und Android-Smartphones haben in den USA bereits den Verkauf von iPhones überholt. Also sollten die Newsletter alle möglichst schnell für mobile Endgeräte optimiert werden, oder nicht?

Tatsache ist: Nicht jeder Ihrer Empfänger liest Ihren Newsletter auf einem "mobile device". Weit davon entfernt. Eine konkrete Zahl dazu: Wir haben knapp 4 Millionen Mails analysiert und untersucht, wie viele davon im Jahr 2010 mit einem mobilen Endgerät (iPhone, Android, Blackberry, usw.) geöffnet wurden. Es waren gerade einmal 3,7%. Sie haben richtig gelesen: 3,7%. Bei manchen Kunden waren es sogar weniger als 1%.

Auch wenn es von manchen Experten prophezeit wird: 2011 wird (noch) nicht das Jahr der mobilen Endgeräte. Zu gering ist deren Verbreitung, zu unterschiedlich die Standards (HTML-Implementierung, Bildschirmgrößen, usw.), zu groß manch konzeptionelle Herausforderung. Pläne dafür vorbereiten: Ja; Überhastet reagieren: Nein.

Beispiel: Personalisierung

Viele Experten meinen, dass 2011 das Jahr der hochgradigen Personalisierung wird. Jeder Empfänger bekommt also "seinen" Newsletter - mit Inhalten, die genau auf ihn/sie abgestimmt sind. Individualisierung nennt man das. Schöne neue Welt.

Tatsache ist: Die meisten Unternehmen haben nach wie vor nicht die Datenbasis, um solche Personalisierungen überhaupt sinnvoll durchführen zu können. Von den Ressourcen dafür ganz zu schweigen. So interessant eine solche hochgradige Individualisierung auch wäre - noch sind die meisten Unternehmen weit davon entfernt, das in der täglichen Praxis auch umsetzen zu können.

Unsere Empfehlung: Zuerst die Pflicht, dann die Kür

Unser Fazit ist simpel: Konzentrieren Sie sich besser auf Dinge, die wichtiger sind als behauptete "Trends". Wie auf einen Newsletter, der Ihnen Mehrumsatz und zufriedene Kunden bringt. Denn viele Unternehmen wären gut beraten, zuerst einfach einmal den eigenen Newsletter zu optimieren. Da gibt es meist genug Potential - hier ein paar konkrete Anregungen:

  • Besserer Content: Machen Sie 2011 zu Ihrem "Jahr des Content"! Sorgen Sie dafür, nur Mailings zu verschicken, die Ihre Leser auch wirklich interessieren. Mit relevanten, nützlichen Inhalten. Themen, die Ihre Zielgruppe interessieren - und nicht nur den Geschäftsführer. Ihre Leser werden es Ihnen danken. Garantiert.
  • Knackigere Texte: Gute Newsletter-Texte sind kurz und prägnant, gut strukturiert, mit aussagekräftigen Überschriften und guten Link-Texten. Gerade bei den Texten kann man oft mit wenig Aufwand dramatische Verbesserungen erzielen!
  • Einfache Segmentierungen: Keine hochgradige Individualisierung - beginnen Sie zuerst einmal mit einer einfachen Segmentierung. Indem Sie zwischen Männern und Frauen unterscheiden, zum Beispiel. Oder zwischen Neu- und Stammkunden. Oder Lesern, die sich gerade neu angemeldet haben und Ihren "Stamm-Lesern". Das ist meist recht einfach und bringt oft erstaunliche Resultate. Eine Idee dazu: Segmentieren Sie Ihre Empfänger vielleicht einmal nach deren Interaktions-Verhalten.
  • Verschicken - und messen: Kein "send and forget": Sehen Sie sich jedes Mal - zumindest kurz - die Statistiken an: Gibt es viele Bounces oder Abmeldungen? Wie war die Öffnungsrate? Auf welche Links wurde geklickt? Welche Themen stießen auf Interesse? Ohne Analyse gibt es keine Optimierung.
  • Regelmäßig testen: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihre Newsletter in verschiedenen Versionen zu testen - und so zu optimieren. Betreffzeilen, Versandzeitpunkte, oder inhaltliche Varianten - das kostet kaum Aufwand und bringt (oft) viel! A/B-Testing nennt man das - die meisten professionellen Tools können das automatisch für Sie erledigen.
  • Adressen-Marketing: Kein (erfolgreiches) E-Mail-Marketing ohne (gute) Adressen. Doch die kommen nicht von selber. Zum Beispiel die Anmelde-Formulare auf der Website optimieren. Oder gezielte Aktionen fahren, um die E-Mail-Adressen (samt Zustimmung!) von den bestehenden Kunden zu sammeln. Oder vielleicht sogar mal über gezielte Maßnahmen zur Generierung von neuen Newsletter-Lesern nachdenken? Der rote Teppich will gelegt sein! Ein guter Ausgangspunkt ist vielleicht unser kostenloser Ratgeber "E-Mail-Adressen generieren - aber wie?"!

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